„Guten Morgen, darf ich Ihnen eine kleine Hilfe für heiße Sommertage schenken?“ Mit diesen Worten wandten, Julia Birkhold, Gesundheit Region Plus, Pajam Rais-Parsi, Koordinations-stelle seniorenpolitisches Gesamtkonzept und Andrea Ruprecht Klimaschutzmanagerin sich am vergangenen Montag, an einem der heißesten Tage der Woche an die Kunden des REWE Marktes in der Saarburg Straße in Landsberg. Die Aktion die von den Lischka REWE-Märkten in Landsberg unterstützt wird, war Teil des Projektes „KlimaFit“ der drei Fachbereiche im Landratsamt.
Das Projekt „KlimaFit“ des Landkreises hat sich zum Ziel gesetzt das Thema Klimawandel, Hitze und Gesundheit bekannt zu machen, die Öffentlichkeit zu sensibilisieren, Akteure im Gesundheitssystem und politische Entscheidungsträger zum Handeln zu motivieren. Auftakt war im Mai der Vortrag von Professor Harald Lesch und Dr. Martin Herrmann in der Mittelschule in Landsberg. Die drei Mitarbeiter:innen des Landratsamtes kamen mit den Passanten ins Gespräch gaben Tipps für das richtige Verhalten an Hitzetagen und verschenkten Flyer, kleine Badeenten und Abkühlfläschchen.
Klimawandelstudie 2019
Im Landkreis Landsberg am Lech wurden die zu erwartende Klimaveränderungen bereits 2019 mit einer von der UNI Augsburg und dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) erstellten Klimawandelstudie untersucht. Dafür wurden Beobachtungsdaten der regionalen DWD-Messstationen für die Zeiträume1950-1979 sowie 1980-2009 gesammelt und ausgewertet und mittels Modelläufe Zukunftsszenarien zum Impact des Klimawandels im Landkreis für die Zeiträume 1980-2009 und 2020-2049 errechnet.
Diese zeigen auch für unseren Landkreis eine stetige Zunahme der Durchschnittstemperaturen bei einer eindeutigen Verschiebung des Niederschlagsangebots im Jahresverlauf. Fazit ist, dass die jetzigen Ausnahme-heißen Jahre bis 2050 die Regel sein werden. Gut wenn sich die Gesellschaft rechtzeitig vorbereitet und rüstet um der Gesundheitsbedrohung durch den Klimawandel entgegen zu treten und vor allem die vulnerablen Bevölkerungsgruppen wie Senioren, Kinder und chronisch Kranke zu schützen.
Flyer mit wichtigen Tipps an Hitzetagen
Wichtige Tipps zum Verhalten an Hitzetagen und was man schon jetzt tun kann, gibt der aktuelle Flyer der drei Koordinationsstellen, den Sie hier im PDF Format herunterladen können.
Dringende Aufgabe der Landkreisverwaltung
„Wir sehen als unsere dringende Aufgabe als Landkreisverwaltung, durch gezielte Information der Akteure und der Bevölkerung, sowie durch Vorbereitung und Durchführung von Aktionen und Vorkehrungen der Gesundheitsbedrohung durch den Klimawandel entgegen zu treten“ betonen die drei beteiligten Fachstellen im Landratsamt, daher soll es während der Sommermonate auch künftig weitere Aufklärungskampagnen landkreisweit stattfinden.
Die Zahl der frühzeitigen Todesfälle durch Hitze ist in der Öffentlichkeit zwar wenig bekannt dennoch leider jährlich sehr hoch. Medizinische Studien gehen davon aus, dass allein in Deutschland durch entsprechende Präventionsmaßnahmen und mehr Klimaschutz bis 2040 zwischen 155.000 und 165.000 frühzeitige Todesfälle pro Jahr vermieden werden könnten.
KlimaFit- InfoFlyer und Abkühl-Fläschchen können über das Landratsamt Landsberg am Lech bezogen werden unter klimafit@lra-ll.bayern.de
Foto 1 Landratsamt: Vor allem Senioren sind durch Hitzewellen betroffen, Gabriele und Valentin Nistor aus Landsberg informieren sich bei der Klimaschutzmanagerin Andrea Ruprecht (Mitte) über das Thema und kommen mit den Mitarbeiter:innen des Landratsamtes ins Gespräch.
Foto 2 Landratsamt: Bereits kleine Maßnahmen helfen gut durch den Sommer zu kommen