Keltische Viereckschanze Leeder

Die Viereckschanze befindet sich im Ascher Tal südwestlich von Leeder am unteren Hang des überwiegend steilen Talrandes. Das geschützte Bodendenkmal ist eines der wenigen noch oberirdisch gut erhaltenen Beispiele befestigter spätkeltischer Gutshöfe.

Die Viereckschanze zeigt einen leicht trapezförmigen Grundriss von etwa 110 x 95 m. Sie besteht aus einem Spitzgraben mit dahinter – auf der Innenseite – steil angeschüttetem Wall. Die Innenfläche beträgt ca. 5700 Quadratmeter. Eine archäologische Erforschung hat noch nicht stattgefunden. Doch ist von vergleichbaren Anlagen das ursprüngliche Aussehen und die ursprüngliche Nutzung bekannt. Demnach dürfte der Wall von einer hölzernen Palisade bekrönt gewesen sein. Der Zugang war mit einer hölzernen Toranlage gesichert. Im Inneren ist eine lockere Streuung von Gebäuden zu rekonstruieren: Ein großer Hauptbau als Wohngebäude sowie kleinere Nebengebäude, die als Scheunen, Ställe sowie als Unterstand für Wagen und Gerätschaften dienten. Die meisten Viereckschanzen verfügten über einen Brunnen zur Wasserversorgung. In Leeder könnte das Frischwasser aber aus einer Quelle gekommen sein, die noch heute unmittelbar vor der Nordostecke der Schanze entspringt. Hier scheint sich auch der Zugang zur Befestigung befunden zu haben.
Umwehrte Gutshöfe entstanden in spätkeltischer Zeit, im 2./1. Jahrhundert v. Chr. Der fortifikatorische Wert kann angesichts der Größe und der geringen Bewohnerzahl von vielleicht einer bis zwei Familien nicht im Vordergrund gestanden haben. Vermutlich dienten die Befestigungen vor allem der Repräsentation und zugleich dem Schutz vor Räubern und wilden Tieren.
Der Innenraum der Viereckschanze wurde im Jahr 2020 von einer Fichtenanpflanzung befreit und wird seither vom Landkreis Landsberg als Magerrasenbiotop gepflegt. Unter anderem wächst hier die Kleine Traubenhyazinthe, eine auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Arten stehende Pflanze.

Literatur
K. Schwarz, Atlas der spätkeltischen Viereckschanzen Bayerns (München 1959/2007) 115 f. Blatt 138.
K. Gattinger/G. Suhr, Landsberg am Lech, Stadt und Landkreis. Denkmäler in Bayern Bd. I.14,1 (Regensburg 2014) 225; 227-229

Keltische Viereckschanze Leeder
Bild von Wolfram Ruoff

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