Die Ruine der Burg Haltenberg liegt auf dem Steilufer des Lechs zwischen Scheuring und Kaufering im Landkreis Landsberg am Lech in Oberbayern. Die Anlage ist heute die einzige erhaltene Burgruine am gesamten Lechrain zwischen Donauwörth und Füssen.
Der romanische Bergfried ist der älteste Rest der ehemaligen Burganalage. Er wurde in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts oder früher mit rund zwei Meter starken Mauern aus Nagelfluhquadern errichtet, an der Außenseite buckelförmig, an der Innenwand glatt behauen.
Der äußere Durchmesser des Rundturms mit achtseitigem inneren Grundriss beträgt neun Meter. Der Eingang liegt in rund sechs Metern Höhe. Die mittelalterliche Bausubstanz ist bis circa acht Meter Höhe erhalten. 1984 wurden zwei Meter neu aufgemauert, gleichzeitig zog man einen inneren Stützmauerring aus Ziegeln auf.
Von der Hauptburg haben sich die Fundamente aus Steinquadern der ersten Bauphase erhalten sowie die geziegelten Mauerzüge aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts.
Die Ruine der Burgkapelle St. Georg und Erasmus befindet sich südlich des Bergfrieds und gehört in ihrer Grundsubstanz zur ersten Bauphase. Die romanische Apsis ist als Halbrund im Chorboden ablesbar. Ein Umbau erfolgte im 15. Jahrhundert durch die Augsburger Patrizier-Familie der Rehlinger, die Barockisierung im 17./18. Jahrhundert durch das Haus Wittelsbach. Nach dem Zweiten Weltkrieg verfiel die Kapelle, 1959 stürzte das Gewölbe ein. Es handelt sich um einen einschiffigen, nach Osten ausgerichteten Ziegelbau mit Langhaus zu zwei Achsen und fünfseitig schließendem Chor.
Text nach: Karl Gattinger und Grietje Suhr, „Die Ruine Haltenberg“, in: Denkmalpflege Informationen, Nr. 150, 2011, S. 31-33 und Gattinger, Karl und Grietje Suhr: Landkreis Landsberg am Lech. Ensembles, Baudenkmäler, Archäologische Denkmäler. (Denkmäler in Bayern. 1. 14,2.) Regensburg 2012/13.