Ein weiter Schritt zur Stärkung der freundschaftlichen Beziehungen zum Distrikt Newala in Tansania ist gemacht. Die Gemeinden Windach und Eresing schließen sich der Landkreispartnerschaft an. Das haben die Gemeinderäte vor kurzem mit großer Mehrheit beschlossen.
Seit April 2023 besteht ein Austausch zwischen dem Landratsamt Landsberg am Lech und der Distrikt-Verwaltung in Newala, im Süden Tansanias. Gemeinsam mit der dortigen Verwaltung führt der Landkreis aktuell Projekte zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung durch.
Auch ein Besuch in Landsberg aus Newala hat bereits stattgefunden. Im Mai 2024 hat Bürgermeister Richard Michl die sechsköpfige Delegation aus Tansania im Windacher Rathaus empfangen. Dort haben Michl zusammen mit dem 2. Bürgermeister Ingmar Bertling, der Gemeinderätin Ute Pontius, dem Klimamanager Dr. Daniel Gehr sowie Vertretern des Landkreises über mögliche Projekte gesprochen, Darunter Aufforstung, Imkerei und Bildungsangebote. Nach einem weiteren Gespräch, an dem auch Pater Maurus aus der Erzabtei St.Ottilien und Bürgermeister Michael Klotz aus Eresing teilgenommen haben, einigten sich die Gemeinden und der Koordinator der Partnerschaft aus Newala auf zwei Bildungsprojekte. „Wir wollen gemeinsam bessere berufliche Perspektiven im Distrikt Newala schaffen“, so Bürgermeister Michl. Auch die Gemeinde Eresing hat nicht lange gezögert, als es um Unterstützung für die Landkreispartnerschaft ging. „Durch die Verbindung unserer Gemeinde zum Kloster St. Ottilien und damit auch zur Abtei Ndanda in Tansania, liegt es nahe, dass wir uns als Gemeinde auch engagieren“, so Bürgermeister Klotz.
Beide Projekte, die der Distrikt Newala vorgeschlagen hat, sollen gerade jungen Menschen neue Perspektiven eröffnen. Beim Eresinger Projekt ist das Ziel, die finanzielle Unabhängigkeit von Frauen zu fördern und damit frühe Eheschließungen zu verhindern. Das Projekt startet mit einer sechsmonatigen Ausbildung zur Schneiderin sowie Computer-Kursen, um die beruflichen Chancen der jungen Frauen zu verbessern.
Mit der Hilfe der Gemeinde Windach soll ein Berufsbildungszentrum mit Platz für circa 35 Schüler*innen gebaut werden. Die jungen Menschen, die am Bau beteiligt sind, können dort handwerkliche Fähigkeiten erlernen, zum Beispiel als Maurer. Die Tische und Stühle für das Zentrum werden ebenfalls von den Schülern vor Ort hergestellt. Nach Abschluss der Ausbildung sollen die Teilnehmer wenn möglich in Betriebe vermittelt werden.
„Der Landkreis freut sich sehr über das Engagement. Gerade in Zeiten, in denen Entwicklungsgelder drastisch gekürzt werden, ist jede Unterstützung wichtig“, so Miriam Anton, Koordinatorin für kommunale Entwicklungspolitik im Landratsamt. „Auch andere Gemeinden im Landkreis sind herzlich eingeladen, sich der Partnerschaft anzuschließen“. Das Projekt der Gemeinde Eresing startet voraussichtlich im Oktober 2025. Beide Projekte können mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert werden. Der Eigenanteil der Gemeinden beträgt 10 Prozent.
Kontakt: miriam.anton@lra-ll.bayern.de - Foto: Christoph Heumos
Auch der „Freundschaftsverein Newala/Tansania“ bietet Möglichkeiten zur Unterstützung für die Menschen in Newala, insbesondere in den Bereichen Bildung und Gesundheit.
