Ein monumentales, pulsierendes Herz aus silbrigem Metall und eine hauchzarte bunte Fahne aus Seide und Organza zieren zu den diesjährigen Kreiskulturtagen den Platz vor dem Landsberger Landratsamt. Die mannshohe Skulptur des Allgäuer Bildhauers Guido Weggenmann hat die Form eines menschlichen Herzens, geschweißt wie ein Harnisch, mit der Hand gebaut aus hartem Stahl – kalt, schützend, widerständig.
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Die Skulptur aus Stahl und Bronze erinnert an mittelalterliche Rüstungen, an Panzerung gegen äußere Bedrohung. Doch dieser Panzer birgt kein Herz aus Fleisch, sondern einen Getriebemotor, der einen pulsierenden Klang, dem Herzschlag gleich, erzeugt. „Heart ist ein Mahnmal – kein stummes, sondern ein sprechendes, schlagendes. Es erinnert uns daran, dass Kunst nicht nur Zierde, sondern existenzielle Notwendigkeit ist. Sie ist Resonanzraum, Spiegel, Reibung und Trost“, betont Guido Weggenmann. Das Herz sei in Zeiten „kollektiver Erstarrung entstanden, als kulturelle Räume zum Schweigen gebracht wurden, als ein skulpturales Statement.“
Die hauchzarte und dennoch jedem Sturm trotzende Fahne der Dießener Textilkünstlerin Nani Weixler symbolisiert bunt und durchscheinend die lichte Seite des diesjährigen Mottos der Kreiskulturtage, „Licht und Schatten“. Und es hat schon Tradition: Auch während der vorherigen Kreiskulturtage wehte eine eigens dafür geschaffene Fahne von Nani Weixler vor dem Landratsamt. Herz und Fahne sind bis zum Ende der Kreiskulturtage vor dem Landratsamt zu bewundern.
Guido Weggenmann begann seinen Weg zur Bildhauerei mit einer handwerklichen Ausbildung zum Holz und Steinbildhauer, bevor er seine künstlerische Laufbahn an der Akademie der Bildenden Künste in München fortsetzte. Dort studierte er Bildhauerei unter der Anleitung von Professor Olaf Metzel. Seitdem lebt und arbeitet er in Kempten. „Das Herz passt in seiner Funktion mit dem rhythmischen Zusammenziehen und Entspannen des Herzmuskels gut zu unserem Motto, zu Yin und Yang, zu Licht und Schatten“, erläutert die künstlerische Leiterin der Kreiskulturtage, Annunciata Foresti.
Fotos: Leitenstorfer